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ärztliche osteopathie landsberg

ÄRZTLICHE OSTEOPATHIE

Die ärztliche Osteopathie umfasst die manuelle Diagnostik und Therapie des Bewegungssystems, der inneren Organe und des Nervensystems. Im Zentrum der ärztlichen Osteopathie steht die Aktivierung der Autoregulationsmechanismen des Patienten, wodurch das Streben des Körpers nach Gesundheit positiv beeinflusst wird. Die Basis hierfür ist die permanente wechselseitige Wirkung von Struktur und Funktion des Organismus. Beeinträchtigte Strukturen manifestieren sich als Funktionsstörungen mit reduzierter Bewegung. Durch das Palpieren der Bewegung im Gewebe kann der osteopathische Arzt Funktionsstörungen diagnostizieren und gezielt behandeln.

Historie
Der amerikanische Arzt Dr. A. T. Still begründete 1892 die ärztliche Osteopathie. Dr. Still entwickelte ein Medizinsystem, mit dem funktionelle Störungen im gesamten Körper behandelt werden können. Seit ca. 1960 ist das Studium der Osteopathie (D.O.) in den USA eine vollständige akademische Ausbildung und dem klassischen Medizinstudium (M.D.) gleichgestellt.

Die osteopathische Ausbildung in Deutschland ist nicht mit dem Studium der osteopathischen Ärzte in den USA vergleichbar. Es gibt keine staatlich geregelte Ausbildung und das Berufsbild Osteopath ist nicht anerkannt. Da Osteopathie zur Heilkunde gehört, dürfen nur Ärzte oder Heilpraktiker Osteopathie ausüben. Die Ausbildung in Ärztlicher Osteopathie (Synonym: Osteopathische Medizin) wird ausschließlich von Ärztegesellschaften, wie zum Beispiel der DAAO (Deutsch-Amerikanische Akademie für Osteopathie) oder der DGOM (Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin) angeboten. Die 4-jährige berufsbegleitende Fortbildung umfasst ca. 1.350 Stunden und schließt mit dem Abschlusszertifikat Ärztliche Osteopathie (D.O. DAAO®) oder dem Degree Osteopathische Medizin (D.O.M.) nach den EROP-Regeln (Europäisches Register für Osteopathische Ärzte) ab.

Behandlungsablauf
Bei chronischen Krankheitsbildern ist in der Regel eine Basisserie mit 3 Behandlungen im Abstand von 2 Wochen notwendig, um eine Stabilisierung des Patienten durch Stärkung seiner Gesundheitsressourcen auf möglichst hohem Niveau zu erzielen. Nach 3 Monaten erfolgt eine erste Kontrolle. Diese Behandlungsserie dient lediglich als Orientierung und wird stets Patienten-individuell angepasst.

Anwendungsgebiete

Beschwerden des Bewegungsapparates

  • Schmerzen an der Wirbelsäule, z.B. Nackenschmerzen, Kreuzschmerzen

  • Schmerzen an den Armen oder Beinen, Kribbeln oder Einschlafen der Arme oder Beine

  • Schmerzen an den Gelenken: Schulter, Ellenbogen, Handgelenk, Hüfte, Knie, Sprunggelenk

  • Schmerzen nach Unfällen mit Verletzungen der Wirbelsäule oder der Arme und Beine

Spezielle Krankheitsbilder

  • Post-Covid oder Long-Covid Beschwerden insbesondere bei Atembeschwerden, Erschöpfungszuständen

  • Innere Unruhe

  • Chronischer Kopfschmerz, Migräne, Schwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus)

  • Knirschen, Kiefergelenksschmerzen, Gesichtsschmerzen

  • Ungeklärte Oberbauch- oder Unterbauchschmerzen, nervöse Magen-Darm-Beschwerden, Reizdarm, Reizmagen

  • Reizblase, chronische Entzündung der Prostata (Prostatitis)


Beschwerden während und nach der Schwangerschaft

  • Ischiasschmerzen, vor allem bei einseitigen Schmerzen

  • Atemprobleme, Schmerzen zwischen den Schulterblättern

  • Beckenschmerzen mit Bewegungseinschränkung, Schambeinschmerzen, Leistenschmerzen

  • Nacken- und Kopfschmerzen

  • Kribbeln im Bereich der Handgelenke, Finger

  • Steißbeinschmerzen, Beschwerden beim längeren Sitzen

  • Venöser Stau in den Beinen

Darf in der Schwangerschaft osteopathisch behandelt werden?

Ärztliche osteopathische Methoden sind in der Schwangerschaft bis unmittelbar vor dem Geburtstermin möglich. Fast alle osteopathischen Techniken sind als „weich“ einzustufen und können ohne Gefahr für Mutter und Kind ausgeführt werden. Wichtig für eine normale, spontane Geburt ist eine normale Beckenfunktion und eine freie Atmung der Schwangeren. Bei schwangeren Patientinnen hat sich daher ein osteopathischer Termin in der frühen Schwangerschaft (10-15 Woche) bewährt und dann ein Termin als Geburtsvorbereitung in der 30.-35. SSW.

Wochenbett, Stillzeit
Nach der Entbindung gibt es für etwa drei Monate verschiedene Rückbildungsvorgänge im Körper der Mutter. Besonders betroffen sind das Becken, der gesamte Bauchraum, aber auch die Wirbelsäule. Sollten nach diesen drei Monaten hartnäckige Beschwerden in einem der Bereiche bestehen, ist häufig eine Beckenfunktionsstörung als Folge der Geburt der Grund. Dies kann häufig mit einer ärztlichen osteopathischen Behandlung in 1-2 Sitzungen behoben werden.

Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Für den Bereich der Wirbelsäule, z.B. beim chronischen Schmerzsyndrom der Wirbelsäule, geht die Bundesärztekammer in der Regel von einer Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen aus (Deutsches Ärzteblatt 2009, Seite 2325 ff.). Im Übrigen gibt es bislang keine Studien, die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der ärztlichen Osteopathie/Osteopathischen Medizin bei den oben aufgeführten Krankheitsbildern nachweisen. Weitere Informationen finden Sie unter www.bdoae.de.

osteopathische medizin landsberg
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